2014: Bachelorarbeit von Lydia Krauße „Die Veränderung der audiovisuellen Darstellung von Gewalt im Fernsehkrimi TATORT“
Lauernde Musik, ein stahlblaues Augenpaar taucht auf, es schaut nach links, es schaut nach rechts. Ein Fadenkreuz schlingt sich um das rechte Auge und das Wort TATORT leuchtet blau-weiß auf. Jeder kennt diesen Vorspann einer der erfolgreichsten und seit mittlerweile 44 Jahren bestehenden deutschen Fernsehserie. Generationen sind mit der TATORT-Krimireihe aufgewachsen, die „über den Fan- Aspekt hinaus von enormer gesellschaftlich-kultureller Sprengkraft“ sein kann und zudem die Fähigkeit besitzt, über viele Jahre hinweg „gesellschaftliche Diskurse zu initiieren, zu prägen und zu bereichern“ (Gräf 2010, S. 9). Die ARD und Partneranstalten können sich im Jahr 2012 nahezu jeden Sonntag über Einschaltquoten von fast 9 Millionen freuen (vgl. MEEDIA 2013). Kein Genre ist seit den 1990er Jahren so zahlreich in den Programmen deutscher Fernsehsender vertreten, wie das des Krimis. Aber worin liegt die Faszination des Quotenbringers? Sind es Mord und Totschlag, spannende Ermittlungen, private Einblicke in das Leben der Kommissare welche das Publikum jede Woche vor der „Glotze“ fesseln?
Das Erkenntnisinteresse liegt im Folgenden darin, das Reflexionsmedium TATORT, welches derart öffentliche Wahrnehmung genießt und sich durch stetige Beliebtheit bei den Zuschauern von anderen Formaten hervorhebt, eingehend unter dem Gesichtspunkt der Gewaltdarstellung zu untersuchen.