Quo vadis Mediaforschung? – Das IfK auf der re:publica 2014

von Rebecca Renatus

Es ist das Happening in der Internetszene: Seit nunmehr schon sieben Jahren treffen sich in Berlin Netzaktivisten und Internetprofis zum Ideen- und Gedankenaustausch. Das als Blogger- und Hackertreffen gestartete Projekt re:publica hat sich mittlerweile zu Europas größtem Treffen der digitalen Gesellschaft entwickelt. Sascha Lobo oder Mercedes Bunz heißen die Stars dieser Konferenz. Als Schnittstelle zwischen Politik und Gesellschaft, durch die digitale Trends und Hypes diffundieren, ist die re:publica 2014 aber mehr als einen Treffen von Nerds in dunklen Räumen. Tatsächlich werden hier zentrale Themen der neuen Medienwelt diskutiert. Diese Diskussionen finden seither regelmäßig Einzug in die medienpolitische Berichterstattung – und das nicht nur, wenn David Hasselhoff als PR-Gag zu Besuch ist.

Grund genug für Rebecca Renatus, Jakob Ohme und Claudia Seifert sich die re:publica einmal aus der Nähe anzuschauen und das kreative Potential der Konferenz für die eigene Forschung zu nutzen. Gemäß dem diesjährigen Motto „Into the Wild“ starteten die drei Nachwuchswissenschaftler des IfK mit dem Workshop „Entgrenzte Mediennutzung“ den Versuch, sich gemeinsam mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen der „New Media Society“ einen Weg durch das Dickicht der heutigen Medienwelt zu schlagen.

Mit dem Ziel, kommunikationswissenschaftliche Erhebungsmethoden um neue Impulse und Ideen zu bereichern, stand dabei die Frage im Blickpunkt, wie sich Mediennutzung im Jahre 2014 valide erfassen lässt. Da wo ehemals wenige, klar abgegrenzte Medienangebote waren, tümmeln sich heute eine Vielzahl von miteinander verwachsenen medialen Optionen. Überall und jederzeit greifen wir darauf zu. Das ist eine Erkenntnis, die in der Medienforschung längst bekannt ist, aber bisher keinen Eingang in die Erhebungsmethoden gefunden hat. Genau deswegen beschäftigte sich der Workshop mit den Praxis- und Alltagserfahrungen der Teilnehmer, die sich im Kern auf das Schlagwort „Always On“ subsumieren lassen. Das Smartphone ist heute ein selbstverständlicher Alltagsbegleiter – immer dabei und ein zentraler Bestandteil der eigenen Lebensführung. Warum also nicht das Smartphone auch als Erhebungsinstrument zur Erforschung der Medienpraktiken nutzen?

Viele Für aber auch einige Wider wurden im Rahmen einer angeregten Diskussion an die Wand gebracht, weiterführende Fragen aufgeworfen. Quo vadis Mediaforschung? Eine endgültige Antwort darauf konnte auch im Rahmen der quirlig-pinken re:publica 2014 trotz ausreichend anregendem Mate-Konsum nicht gefunden werden, dafür aber interessante Einblicke, die eine ideale Grundlage für das Master-Seminar „Mobile Mediennutzungsforschung“ und das in diesem Rahmen durchgeführte Forschungsprojekt zur parallelen Mediennutzung boten.

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