Das IfK zu Besuch auf der ICA

von Jakob Ohme

Seattle – neun Stunden von der mitteleuropäischen Zeit entfernt und doch am Puls der Zeit. Dieser Rhythmus, der die Emerald City neben berühmten amerikanischen Fernsehserien, Kaffeehausketten und Musikstilen bekannt gemacht hat, schlug Ende Mai dieses Jahres nun noch ein wenig schneller. Die International Communication Association war mit ihrer alljährlichen Konferenz, der ICA, zu Gast an der Nordküste der USA. Mitten im lebendigen Downtown und in Sichtweite zum Pacific präsentierten Kommunikationswissenschaftler aus aller Welt die neusten Ergebnisse Ihrer Forschung – dieses Jahr mit dem Schwerpunkt welchen Anteil und Einfluss Kommunikation an einem guten Leben haben kann und soll.

Auch das IfK war wie schon die vergangenen Jahre stark vertreten und präsentierte neue Erkenntnisse aus der Dresdner Forschung, vertreten durch Wolfgang Donsbach, Lutz M. Hagen, Claudia Seifert, Adrianne Schmidt und Luisa Bauer. So beschäftigten sich die insgesamt fünf Präsentationen mit Fragen der Informationsqualität von Nachrichten die es braucht, um ein guter Bürger zu sein und wie Journalisten neue Technologien wie Web 2.0 Angebote bei Ihrer Recherche nutzen; mit Einsichten wie wichtig Kommunikation bei einer erfolgreichen Energiewende sein wird und ob neue Formen von politischer Partizipation online zu den gleichen Ergebnissen führen wie ohne den Einsatz des Internets. Die Präsentationen waren allesamt von interessanten Nachfragen und Diskussionen begleitet, die sich auch außerhalb des Konferenzraumes fortsetzten. Denn neben der Präsentation der eigenen Ergebnisse nutzen die IfKler die Möglichkeit, frische Informationen zu ihren Themengebieten in anderen Vorträgen zu erlangen, neue Forschungsideen zu entwickeln und Kontakte für eine spätere Zusammenarbeit zu knüpfen.

Doch wer so weit gereist ist möchte natürlich auch mal frische Meeresluft schnappen und Seattle erkunden. Die Space Needle gehört wohl zu dem beeindrucktesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, aber auch der Pike Place Market mit seinem weltweit ersten Starbucks stand bei einigen Besuchern aus Dresden auf der to do list. Meist braucht es aber gar keinen Reisführer, Seattle bietet so ziemlich hinter jeder Ecke neue Eindrücke, spannende Nachbarschaften die entdeckt werden wollen und vor allem jede Menge Coffee Culture die zum Verweilen einlädt.

Eine besondere Erfahrung in eigener Sache konnten die Kommunikationswissenschaftler des IfK zusätzlich machen. Aufgrund der hohen Gebühren blieb für die meisten das mobile Internet, an das wir uns schon so sehr gewöhnt hatten, aus – und verloren in den Straßenschluchten Seattles konnte man auf einmal nicht mehr GoogleMaps befragen wo man eigentlich gerad ist und die Sehnsucht nach dem nächsten Wifi-Hotspot war groß… So konnte die Reise ans andere Ende der Welt noch einmal vor Augen führen, welche Rolle neue Technologien mittlerweile im Leben vieler spielen.

Die Tage in Seattle vergingen wie im Flug, mit vielen neuen Ideen ging es zurück auf die lange Reise nach Dresden und neben vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen blieb noch etwas anderes in den Köpfen mancher Konferenzteilnehmer hängen: das amerikanische Bier ist gar nicht so schlecht, wie alle sagen ;)

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